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Investieren in Schwellenländern - ein heikles Thema, dem hierzulande noch nicht allzu viele Anleger über den Weg trauen. Und es gibt reichlich Vorbehalte: Instabile politische Systeme, undurchsichtige Bilanzierungsrichtlinien oder ein hohes Währungsrisiko. Doch auch die Chancen dürfen nicht übersehen werden. Ein Beispiel ist das Wirtschaftswachstum in China, das im Laufe der letzten Jahre so manchem Anleger traumhafte Renditen beschert haben dürfte. Emerging Markets, also wachsende, sich gerade etablierende Märkte, erfordern schon einige Kenntnisse beim Anleger.
Ob sich ein Markt zur Anlage eignet, ist in erster Linie von seinem Reifegrad abhängig. Emerging Markets sind generell mit einem erhöhten Risiko versehen, dass sich durch ein hohes Maß an Volatilität bei den Kursen des Landes zum Ausdruck bringt. Die Börse selbst gilt jedoch meist schon als gut entwickelt. Zu den Emerging Markets zählen meist Staaten bzw. Volkswirtschaften, die der sogenannten Zweiten Welt zuzuordnen sind und an der Schwelle zur etablierten Industrienation stehen (daher die Bezeichnung Schwellenland). Bekannte Beispiele sind Indien und China.
Die meisten Anleger schrecken vor allem wegen der zum Teil undurchsichtigen politischen Verhältnisse vor einer Investition zurück. Auch erhalten Schwellenländer meist ein deutlich schlechteres Rating von den Agenturen. Es steht außer Frage, dass das Risiko hier deutlich höher anzusetzen ist, aber damit gehen auch weit größere Gewinnaussichten einher. Gerade angesichts der aktuellen Niedrigzinsen in Europa sind viele Anleger auf der Suche nach Alternativen, wobei auch gerne einmal unkonventionelle Anlagemethoden ausprobiert werden.
Die Kennziffern der Emerging Markets sprechen dahingehend eine deutliche Sprache. Die meisten Länder verfügen über eine demografische Entwicklung, auf die alteingesessene Industrienationen nur neidisch sein können. So ist beispielsweise mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Türkei jünger als 30 Jahre. Für das gleiche Land erwarten Experten derzeit ein Wirtschaftswachstum von 4 Prozent für das laufende Jahr. Auch darf der Konsum in Schwellenländern nicht unterschätzt werden. Dieser mag anfangs noch recht bescheiden ausfallen, kann sich aber - wie in China beispielsweise - innerhalb kürzester Zeit rasant entwickeln.
Ein gutes Beispiel für Emerging Markets ist derzeit Mexiko. Auch wenn das Land dank zahlreicher Medienberichte bei vielen eher für Drogenkriege und Korruption bekannt ist, wissen viele Anleger es bereits für die darin verborgenen Chancen zu schätzen. Zudem hat sich die politische Stabilität des Landes während der letzten Jahre stark verbessert. Dass Mexiko zu den Emerging Markets aufschließen konnte, hat es vor allem seiner boomenden Automobilindustrie zu verdanken.
Heute kann sich das mittelamerikanische Land als viertgrößter Exporteur von Automobilien bezeichnen - weltweit. Vor sechs Jahren befand sich das Land noch auf dem neunten Platz. Hier hat also eine enorme Steigerung stattgefunden, deren Ende noch nicht in Sicht ist. Denn viele namhafte Automobilhersteller beabsichtigen, in Mexiko zu investieren. Günstige Löhne und niedrige Energiepreise machen es möglich. Dem Land wird daher für die kommenden Jahre ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent vorausgesagt. Und diese Zahlen sind mit Sicherheit nicht einfach so aus der Luft gegriffen.
März 2013
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